Den Vatertag haben wir in diesem Jahr genutzt, um einige schöne Aussichten in und um Stuttgart zu besuchen … und diese natürlich mit der Kamera zu fotografieren.
Stuttgart eignet sich wie kaum eine andere Stadt für einen schönen Blick auf die Innenstadt. Die Landeshauptstadt Baden-Württembergs mit ihrem vielen Attraktionen wird von einem Hufeisenartigen-Ring von Hügeln umschlossen. Von deren Gipfeln und Aussichtspunkten hat man an vielen Stellen eine wunderschöne Aussicht auf den Stadtkern und die Innenstadt von Stuttgart mit ihren Sehenswürdigkeiten.
Der Blick auf Stuttgart vom Birkenkopf
Unsere Kurzreise um Stuttgart herum beginnen wir am Birkenkopf. Der auf über 500 Meter liegende Hügel am südlichen Ende der Stadt wurde in den Nachkriegsjahren als Deponie für den Schutt und die Trümmer aus den Luftangriffen des zweiten Weltkriegs genutzt.
Dadurch „wuchs“ der Trümmerberg um weitere 40 Meter. Seit dieser Zeit heißt der Hügel bei den Stuttgartern auch „Monte Scherbelino“. An diesen Umstand erinneren heute noch zwei Gedenktafeln (eine auf dem Weg zum Gipfel und eine vor dem Trümmerhaufen ganz oben auf dem Birkenkopf).
Vom Parkplatz bzw. der Bushaltestelle am Fuße des Birkenkopfes gelangt man zu Fuß auf einem spiralförmigen Weg in 10 – 15 Minuten zum Gipfelkreuz. Alternativ kann man auch mit dem Fahrrad den Berg erklimmen. Oben angekommen wird prompt mit einem unglaublichen und schönen Ausblick auf Stuttgart belohnt.
Der Birkenkopf ist komplett von allen Seiten von Wald umgeben und ist deshalb ein beliebtes Ausflugsziel vieler Stuttgarter und deren Besucher.
Anfahrt: Man erreicht den Birkenkopf mit dem Auto (ca 10 Minuten Fahrt vom Stadtzentrum) und parkt dort auf dem Parkplatz. Die Buslinie 92 hält direkt an der Kreuzung (Geißeichstrasse / Rotenwaldstr).
Stuttgarter Halbhöhenlage – Eugensplatz
Für unsere nächste Aussicht am Eugensplatz muss man von der Stadtmitte nur wenige Schritte bergauf gehen. Die Eugenstaffel unterhalb des Eugensplatzes beginnt an der Urbanstraße in der Nähe des Charlottenplatzes bzw. der Staatsgalerie. Sie führt vorbei am ehemaligen Wohnhaus Mörikes (schwäbischer Lyriker) .
Neben der schönen Aussicht auf Stuttgart hat der Eugens-Platz aber noch drei weitere Attraktionen zu bieten:
Den Eugensplatz und die Aussicht ziert seit 1890 die Darstellung der Galatea. Die von der damaligen Königin Olga beauftragte Figur zeigt eine Meeresnymphe, die nur spärlich bekleidet nach Stuttgart hinab schaut. Heute kann man sich nur schwerlich vorstellen, daß die Aufstellung der Skulptur damals wüste Proteste ausgelöst hat. Die Königin hatte angeblich damit gedroht, die Figur so zu drehen, daß der Hintern nach Stuttgart-Mitte zeigt. Das lies – der Legende nach – den Zorn der Bürger verstummen.
Seit 2011 gibt es am Rand des Eugensplatzes noch eine weitere Sehenswürdigkeit: Zu Ehren von Vico von Bülow (genannt Loriot) steht hier eine Säule, die seither an den Schauspieler und Komiker erinnert. Loriot selbst hatte im benachbarten Haus in der ersten Hälfte des 20 Jahrhundert gewohnt und ist in Stuttgart zur Schule gegangen.
Der im Sommer wohl wichtigste Grund dem Eugensplatz einen Besuch abzustatten ist das Eiscafe Pinguin. Hier bekommt man (wenn man Kennern glauben darf) das beste Eis in der Stadt. Aber Achtung: An Sonn- und Feiertagen bildet sich bei schönen Wetter eine lange Schlange mit Wartezeiten bis zu 15 Minuten. Der anschließende Ausblick auf Stuttgart und der Genuß unter den Bäumen am Eugensplatz entschädigen aber für das lange Warten.
Anfahrt: Am besten nicht mit dem Auto, da es praktisch keine Parkplätze gibt. Besser mit der Straßenbahnlinie 15 zum Eugensplatz zur gleichnamigen Haltestelle.
Wer unbedingt mit dem Auto kommt, parkt am besten 100 Meter weiter oben an der Jugendherberge Stuttgart und hat dort eine fast noch bessere Aussicht auf Stuttgart.
Aussichtspunkt am Bubenbad / Georg Elser Staffel
Wem der Eugensplatz zu voll ist, der fährt mit der Straßenbahn einfach zwei Stationen weiter zur Haltestelle Bubenbad. Dort am Ende der Georg Elser Staffel liegt nicht nur die Stuttgarter Staatskanzlei in der Villa Reitzenstein sondern auch einer der vielen kleinen Aussichtspunkte, von denen man einen schönen und diesmal ruhigen Blick über die Dächer der Stadt Stuttgart hat. … und beim Bäcker nebenan gibt es nicht nur Kaffee und Kuchen sondern natürlich auch ein Eis.
Übrigens: Stuttgart ist aufgrund seiner geografischen Lage voll von Treppen – im Volksmund der Stuttgarter „Stäffele“ genannt.
Aussicht von der Zeppelinstrasse
Der obere Teil der Zeppelinstrasse unterhalb des Kräherwaldes gehört aufgrund seiner Halbhöhenlage zu einer der teuren Wohnlagen Stuttgarts. Der Hauptgrund dafür ist der unverbaubare Blick auf die Stadt über die Dächer des Stuttgarter-Westens hinweg.
Umso schöner, daß in der ersten Biegung eine Aussichtsplattform gebaut wurde, die den grandiosen Blick für die Allgemeinheit ermöglicht. Mit der Sonne im Rücken schaut man vom Bismarckturm (ganz links) über das Stadtzentrum mit dem Hauptbahnhof und den beiden Schlössern, über das Stadion und den Rotenberg bis hin zum Fernsehturm auf der rechten Seite.
Anfahrt/Parken: An ruhigen Tagen kann man direkt an der Strasse vor der Aussichtsplattform parken und schaut nach nur wenigen Schritten auf das Panorama von Stuttgart.
Mit der Buslinie 40 kann man den Aussichtspunkt ebenfalls gut erreichen. Mit der Buslinie 40 entweder von der Haltestelle Kräherwald und anschließend ca 5 Minuten zu Fuß den Berg hinunter. Oder von der Haltestelle Leibnizstrasse (ebenfalls Linie 40) ca 200 Meter zu Fuß den Berg hinauf.
Der schönste Blick auf Stuttgart: Der Rotenberg
Der kleine Stadtteil Rotenberg liegt oberhalb von Stuttgart-Untertürkheim und dem dort befindlichen Mercedes-Werk.
Umgeben von Weinbergen beherbergt der Ort seit 1824 die Grabkapelle (Mausoleum) auf dem Württemberg.
Hier liegt die Königin Katharina Pawlowna begraben. Sie war die zweite Frau von König Wilhelm I, die 1819 im Alter von nur 41 Jahren starb.
Anfahrt: Mit dem Auto über Untertürkheim. Achtung, an sonnigen Sonn- und Feiertagen herrscht hier Hochbetrieb und Parkplätze sind Mangelware. Wer etwas Zeit mitbringt, fährt mit der Buslinie 61 von Stuttgart Untertürkheim (S-Bahn Linie 1) aus ohne Parkplatzsorgen auf den Württemberg hinauf.
Das Mausoleum kann man besichtigen. Der Eintritt kostet 2,50 € pro Person.
Wer jetzt immer noch nicht genug hat und weitere schöne Aussichtspunkte sucht, der wandert durch die Weinberge hinter dem Rotenberg hinüber zum Kappelberg, dem Hausberg von Fellbach.
Bei einem Besuch der diversen Aussichts-Möglichkeiten in Stuttgart sollten Sie einen Tag mit gutem Wetter wählen. So wird das Wetter in Stuttgart in den nächsten Tagen:
Fotografien in diesem Beitrag: eigene Aufnahmen
Matthias ist Geschäftsführer und Gründer der Webagentur Awantego. In Stuttgart aufgewachsen und in Europa zuhause, bloggt und schreibt er leidenschaftlich gerne über seine Reiseerlebnisse.